Final Profit – Das Shop RPG, dass den Kapitalismus herausfordert

Was kann Final Profit: A Shop RPG

Jeder kennt diese typischen RPG Maker Spiele, oder? Die ganz klassischen Menüs, das klassische Movement und auch die Grafik lassen oft schnell auf ein RPG Maker Spiel schließen.

Aber alle paar Jahre kommt ein Entwickler um die Ecke und denkt sich „Nö, ich mache damit was anderes.“ Und das merkt man meist auch sofort. So oder ähnlich wird es dem Solo-Dev Brent Arnold aus Australien wohl auch gegangen sein, als ihm die Idee zu Final Profit: A Shop RPG kam.

Tatsächlich habe ich selbst ein wenig gebraucht, um zu realisieren, dass ich hier ein RPG Maker Game spiele. 

Business – Gier, Ruchlosigkeit und Konsequenzen

In Final Profit: A Shop RPG schlüpfen wir in die Rolle von Mab, ehemalige Königin der Fae. Ihr Ziel ist es, das Bureau of Business zu Fall zu bringen. Hierfür ist es jedoch notwendig, ein Lord of Business zu werden, um das Bureau von innen heraus bezwingen zu können.
Dieser Plan ist im Reich der Fae nicht gerade auf sonderlich viel Zustimmung gestoßen, weshalb sich Mab ins Exil begibt, um ihren Plan dennoch in die Tat umzusetzen.

Hier kommen wir ins Spiel und übernehmen die Rolle von Mab, welche ab sofort den Name Biz trägt, um nicht weiter aufzufallen. Unser Ziel ist es, soviel Geld zu verdienen wie möglich, um an die Spitze der Unternehmensleiter des Bureau zu klettern. Dies schaffen wir mithilfe unseres Shops.

Final Profit - Der Shop in Tutetown

Bei unserem ersten Shop, welchen wir im sogenannten Tutetown zur Verfügung gestellt bekommen, handelt es sich eher um eine Tutorial Umgebung. Was ehrlich gesagt in diesem Shop RPG durchaus sehr hilfreich ist. So lernen wir den Umgang mit unserem Shop, wie wir Gegenstände neu in die Auslage legen, wie wir Dinge automatisieren können und wie unsere Kunden agieren und reagieren.

Final Profit: A Shop Maker RPG kommt hierbei gänzlich ohne Kämpfe aus, außer den Existenziellen Kämpfen, welche wir ab Beginn des Spiels führen müssen. Denn mit dem Bureau of Business ist nicht gut Kirschen essen, was sich spätestens nach der Einführung ins Spiel sehr schnell herausstellt. Denn dieser kleine Shop irgendwo im Nirgendwo ist nur der Anfang einer langen Reise an die Spitze.

Manipulation und Zinseszinsen

In einer größeren Stadt, nur einen kurzen Fußmarsch von Tutetown entfernt, erhalten wir dank dem großzügigen Bureau die Möglichkeit an einer Auktion teilzunehmen. Ziel dieser Auktion ist ein kleiner Laden inmitten der Stadt; also ein Idealer Kauf für Biz. Wir haben hierbei jedoch nicht mit dem Bureau gewettet und so wird die Auktion dermaßen in die Höhe getrieben, dass wir uns das Geschäft schon nach kurzer Zeit nicht mehr leisten könnten. Freundlich wie das Bureau nun mal ist, erhalten wir ein Angebot, das wir nur unschwer ausschlagen können, möchten wir erfolgreich sein. Schlagen wir ein, erhalten wir zwar einen wundervollen, großen Laden, müssen jedoch auch einen riesigen Haufen Schulden inklusive Zinsen auf uns nehmen. Schwierige Entscheidung, wenn man bedenkt, dass wir bisher weder Produkte noch Kunden zum Verkaufen haben.

Schlagen wir das Angebot des Bureau’s aus, gibt sich Biz geschlagen und wir verlieren das Spiel. Hier wird schnell klar, in Final Profit gibt es mehr als nur ein Ende. Auf dem Weg zur Spitze gibt es einige Unebenheiten, die es zu überwinden gilt. Von schmierigen Jugendlichen, die einen versuchen über den Tisch zu ziehen, bis hin zu quengelnden Künstlern, die einem nur Scherereien machen. Final Profit: A Shop RPG steckt voll von schmierigen Tricks, haarigen Business Deals und schwierigen Entscheidungen, die getroffen werden müssen.

Und diese Entscheidungen haben Konsequenzen und davon nicht gerade wenig. So habe ich nur kurze Zeit nach einer sehr schweren Entscheidung die direkte Konsequenz davon tragen müssen. Soviel später, dass ich damit schon fast nicht mehr gerechnet hatte.

Angebot und Nachfrage, Produkte und Kunden

Doch neben all den Intrigen, die wir spinnen und den Partnerschaften, die wir eingehen müssen, um an die Spitz zu gelangen, haben wir immer noch einen Shop zu leiten.

Und hier zeigt sich auch, wie ein richtig gutes Shop RPG Game sein sollte. Während wir in Tutetown nur drei Produkte hatten, um die wir uns kümmern mussten, zeigt uns die Länge der Ladenzeile hier bereits, dass wir uns um einige Produkte mehr Gedanken machen müssen. Einen Großteil der Zeit verbringen wir also damit, neue Produkte zum Verkaufen und Kunden zum Kaufen zu finden. Wir müssen also mit allen möglichen Personen in der Stadt sprechen, um deren Interessen herauszufinden und eventuelle Proben anzubieten. So machen wir eine Krankenschwester süchtig nach Kaffee und einen Jugendlichen Bengel süchtig nach Loot Bags. Alles sehr verwerflich, aber unserem Ziel dienlich. Ab einer gewissen Menge an Verkauften Produkten starten verschiedenste Events. Oft ändern sich hierbei das Verhalten der Käufer oder der Preis der Produkte. 

Final Profit - Die zweite Ladenzeile

Haben wir genügend Produkte verkauft, erhalten wir die Möglichkeit der Automatisierung und können so Produkte in die Auslage legen lassen, ohne dass wir selbst dafür tätig werden müssen. So kann der Shop Produkte verkaufen und wir müssen nicht einmal mehr anwesend sein und könnten uns darum kümmern, weitere Produkte zu beschaffen oder in Immobilien zu investieren. Richtig gehört. Wir können nicht nur in die Aktie der ansässigen Postgesellschaft investieren, damit diese nicht Pleite geht, sondern uns auch eigene Immobilien aneignen. Der Weg nach oben ist ein langer, steiniger. Und dabei sitzen uns die Zinsen immer weiter im Nacken, denn gerade am Anfang steigern diese ziemlich schnell die angehäuften Schulden an das Bureau. Zahlen wir nicht auch gleichzeitig noch die Ladensteuer, sind wir ganz schnell aus dem Rennen.

Mehr drin als man denkt

Final Profit: A Shop RPG hat mich sehr schnell abgeholt. Das Gameplay ist rund, die Shop Sim ist interessant gestaltet und das Business führen schon fast frustrierend. Die Schulden stehen einem am Anfang ziemlich zu Berge und es dauert einige Zeit bis man wirklich gute Profite verzeichnen kann. Die Investition in neue Produkte ist gerade am Anfang oft schmerzlich, während man dabei zusehen muss, wie der Schuldenberg nur immer größer wird.

Doch neben dem Shop Gameplay und der interessant verpackten Geschichte, enthält Final Profit einige Mini-Spiele und Geheimnisse, die zum weiteren Erkunden der Karte einladen. Zudem ist auch für Sammler gesorgt, so hat man überall die Möglichkeit rote Äpfel zu finden, welche wiederum eine kleine Ingame-Währung darstellen. Mit diesen können wir bestimmte Kisten öffnen, welche uns verschiedenste Vorteile gewähren oder in einem Labyrinth weitere Kunden oder Produkte freischalten.

Alles in allem ist Final Profit: A Shop RPG eine absolute Empfehlung. Wer Games wie Recettear mag, wird in Final Profit eine gute Alternative finden. Wer Games ohne Fighting spielen möchte, wird hier ebenfalls fündig werden. Wir haben hier fast alles, was das Herz begehrt: Eine interessante Geschichte rund um Betrug, Verrat und den Untergang eines Volkes, interessantes Shop Gameplay und weiteren Investitionsmöglichkeiten, um immer größer zu werden sowie Mini-Games, die für jedermann schaffbar sind. 

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Phil
Phil

Seit 1990 ist Phil tief in der Welt des Gamings verwurzelt. Von Colony Sims bis hin zu RPGs und Strategie Games – er hat sie alle erlebt. Doch sein Herz schlägt besonders für Roguelikes und Roguelites. Für Phil liegt der Reiz in der Herausforderung und dem stets unvorhersehbaren Gameplay. Anders als viele setzt er nicht primär auf Grafik, sondern auf innovative Mechaniken und packende Spielwelten. Seine langjährige Expertise macht seine Beiträge zu einer wertvollen Quelle für echte Spielerlebnisse.

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